Leitbild
Stadt- und Kulturgeschichtliches Museum Torgau & Torgauer Museumspfad
Die Renaissance- und Festungsstadt Torgau mit ihren bedeutenden Baudenkmalen ist in ihrer Geschichte als kurfürstlich-sächsische Residenz und politisches Zentrum der Reformation, als napoleonisch-sächsische und dann preußische Festung und als Stadt der Begegnung der Alliierten 1945 mit nachwirkendem Friedensgedanken besonders geprägt. Anliegen des Stadt- und Kulturgeschichtlichen Museums und des ihm angeschlossenen Museumspfades ist es deshalb, neben der Vermittlung von Stadt- und Regionalgeschichte auch deren Einfluss auf die Landes- und Nationalgeschichte darzustellen.
Dafür ist das Museumsgebäude, die in ihrer Ursprünglichkeit wieder gewonnene kurfürstliche Kanzlei des 16. Jahrhunderts, unmittelbar vor den Toren des Frührenaissanceschlosses Hartenfels besonders geeignet. Die einzigartigen Objekte des Museumspfades – Bürgermeister-Ringenhain-Haus, Handwerkerhaus, Katharina-Luther-Sterbehaus, Braumuseum und Lapidarium auf Schloss Hartenfels ergänzen diese Aufgabe. Als besonderes Alleinstellungsmerkmal wird hier soziales Gefüge, Kultur und Lebensweise in ihrer Differenziertheit erlebbar.
Zentrale Aufgabe ist die Vermittlung der Bedeutung der Torgauer Museen und ihrer Ausstattung durch qualifizierte Führungen sowie deren Einordnung in kulturelle und gesellschaftliche Zusammenhänge. Ein zweiter Schwerpunkt der Arbeit liegt im Bereich der Museumspädagogik und der Veranstaltungstätigkeit. Sonderausstellungen zielen darauf, die eigenen Bestände in einen fruchtbaren Dialog mit Leihgaben zu stellen, der die überregionale Bedeutung der Sammlung unterstreicht. Dritte Hauptaufgabe ist es, als familienfreundliche touristische Erlebniseinrichtung zu wirken.
Aufgaben
Die Aufgaben der musealen Einrichtungen leiten sich unmittelbar aus der durch fürstliche Herrschaft und bürgerliches Selbstverständnis bestimmten Geschichte der Stadt ab. Dabei sind auch die militärisch strategische Bedeutung und die leidvollen Abschnitte der Vergangenheit zu berücksichtigen.
Entsprechend der ICOM-Richtlinien sind die klassischen Museumsaufgaben des Sammelns, Bewahrens, Erforschens und Vermittelns konsequent mit den spezifischen Gegebenheiten in Einklang zu bringen. Nach erheblichen Kriegsverlusten stehen Sammlungsbestände des Altertumvereins zu Torgau, des ehemaligen Kreismuseums, der Stadt Torgau und des Torgauer Geschichtsvereins zur Verfügung. Schwerpunkte bilden vor allem Objekte mit regional-geschichtlichem Bezug. Schenkungen und Leihgaben haben die Bestände erheblich bereichert.
Die inzwischen ansehnliche Bibliothek steht für Forschungszwecke zur Verfügung. Bisherige Forschungen finden in zahlreichen Schriften des Torgauer Geschichtsvereins ihren Niederschlag.
Selbstverständnis
Aufgabe des Museums ist es, die Identifikation der Bürger Torgaus und der Region maßgeblich weiter zu entwickeln und die Unveränderlichkeit des Auftrags als kulturelles Gedächtnis überzeugend zu übermitteln. Besondere Zielgruppe ist dabei die nachwachsende Generation, die damit verbundene museumspädagogische Arbeit, aber auch die regionale Ausstrahlung zu erweitern und den Kulturtourismus zu fördern.
Für die Mitarbeiter des Museums besteht die Verpflichtung zur fruchtbaren Zusammenarbeit mit den Einrichtungen des Trägers, insbesondere den Schulen, Bildungs- und sonstigen kulturellen Einrichtungen, aber auch mit den regionalen und überregionalen Vereinen und wissenschaftlichen Einrichtungen.